Weihnachtspause bedeutet gleichzeitig auch Halbzeit in der Qualifikation der Damenmeisterschaft - die Zeit ist reif für eine Zwischenbilanz.
Dass der SHC Valais zur Winterpause die Tabelle anführt ist keine Überraschung. Das neu formierte Team konnte erwartungsgemäss einige bis anhin im Exil spielende Walliserinnen wieder zurück
gewinnen und hat die Ambitionen auf den Titel von Beginn an deponiert. Angeführt von der erfahrenen Marylin Janjic dürfte der Titel wohl über den SHC Valais gehen.
Den Titel anvisiert hat man aber zweifellos auch in Grenchen. Die Solothurnerinnen haben nur gerade das Spitzenspiel im Wallis knapp verloren geben müssen, weisen aber die mit Abstand beste
Offensivabteilung der Liga vor, wobei da vor allem der 18:3-Sieg in Belp zu Beginn der Saison seinen Teil dazu beiträgt. Mit Anina Schwab und Lea Nussbaum verfügt Grenchen über ein tolles
Goalie-Duo und kann es sich so ohne Probleme erlauben Nationaltorhüterin Anja Tschirren als Feldspielerin einzusetzen. Das breite Kader lässt Grenchen - vor allem im Hinblick auf das
Finalturnier - zudem einige Möglichkeiten offen.
Generationenwechsel kündigt sich an
Ganz generell ist in der Damen-Liga ein Generationen-Wechsel zu erkennen. Die Grenchnerin Céline Zbinden, welche die Topskorer-Wertung mit 11 Toren und 5 Assists anführt, zählt erst 18
Lebensjahre und auch der amtierende Meister Horgenberg Hammers hat dank der Jugend den verpatzten Saisonstart korrigieren können. Die Hammers waren die Leidtragenden der neuformierten Walliser
Mannschaft und hatten dadurch einige Abgänge zu verschmerzen. Zuletzt aber feierten die Zürcherinnen zwei Siege in Folge und konnten sich dabei vor allem auf das Teenager-Duo um Giulia Scaglioso
(16) und Schayene Gahler (19) verlassen. Letztere erzielte in den beiden siegreichen Spielen nicht weniger als 8 Tore.
Offener Kampf um Finalturnier-Tickets
Noch ist völlig offen wer im Frühling dann am Finalturnier um den Meistertitel kämpfen kann. Während der SHC Valais und Grenchen wohl gesetzt sein dürften, befinden sich die restlichen Teams in
der Tabelle alle innerhalb von 4 Punkten, der Ausgang ist also völlig offen. Die Direktduelle des Quartetts um die Horgenberg Hammers, Bettlach-Seetal, La Chaux-de-Fonds und Belp werden
ausschlaggebend sein, wer sich im Halbfinale mit dem Spitzen-Duo messen dürfen wird. Es ist aber davon auszugehen, dass diese Entscheidung erst in den letzten Runden der Qualifikation im April
gefällt werden.
Der grosse Boom nach der Heim-WM ist zwar erwartungsgemäss ausgeblieben, gleichwohl kommt die Damen-Meisterschaft gefestigt daher und dass sehr junge Spielerinnen bereits tragende Rollen in ihren
Teams einnehmen, stimmt für die Zukunft durchaus positiv. Zudem kündigt sich in Kernenried im Hinblick auf die nächste Saison ein zusätzliches Team für den Meisterschaftsbetrieb an.
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