Oberwil gegen Belp darf mit gutem Willen als Klassiker bezeichnet werden. Vor über 10 Jahren lieferten sich die beiden in Thun denkwürdige Cup-Duelle.
Wir drehen das Rad der Streethockey-Zeit wieder einmal etwas zurück. In einer Epoche in welcher die Meisterschaft noch auf Kleinfeldern und im Modus 4 gegen 4 ausgetragen wurde, fand der
Cupfinal zwischen 2009 und 2015 mit einer Ausnahme immer in der MUR-Halle in Thun statt. Das Spielfeld war schon damals kleiner als die meisten "normalen" Streethockey-Felder, die Banden hinter
dem Tor verliefen nicht in einer Rundung, sondern es wurde wortwörtlich in den Spielfeldecken um den Ball gekämpft - klar, das Terrain war ja auch auf Sportarten wie Rollhockey oder
Unihockey ausgerichtet. Nur einmal im Jahr verkam die Halle zur Streethockey-Festhütte.
10:8, 13:12, 18:10
Die Teilnahme an diesen Finals war nur gerade drei unterschiedlichen Teams vergönnt. Oberwil, Belp und Grenchen teilten die Finalteilnahmen unter sich auf. Vier Mal siegte Oberwil, zwei Mal
Grenchen. Belp holte den Cup ausgerechnet im Zwischenjahr, als 2013 der Final in Martigny ausgetragen wurde. In den drei Finals in welchen sich die Rebells und Belpa gegenüberstanden,
fielen die Tore wie reife Äpfel von den Bäumen und dies obschon die beiden Equipen mitunter die besten Torhüter des Landes in ihren Reihen zählen durften. Der ungewohnte Parkettboden
trug seinen Teil zum Torfestival bei, sahen die Zuschauer doch ein schnelles, wenn auch oftmals etwas chaotisches Spiel ohne jegliche taktische Fesseln. Entsprechend erinnern die Resultate
aus jenen Finals auch eher an Handball denn an Hockey. Mit 13:12 (2009), 18:10 (2011) und 10:8 (2015) setzten sich die Rebells jeweils durch. Wenn wir ehrlich sind, hatten diese Cupfinals mit dem
Streethockey von damals und noch weniger mit jenem von heute viel gemeinsam. Die Spiele bleiben aber auch viel eher wegen der fabelhaften Stimmung in Erinnerung. In der vollgepackten
MUR-Halle war der Lärmpegel enorm. Spricht man mit damaligen Spielern der Teams, schwärmen die Meisten noch heute von diesen Streethockey-Partys in der MUR-Halle.
NLA-Trio gibt sich Klinke in die Hand
Wenn am Wochenende die Cup-Achtelfinals anstehen, werden der SHC Belpa und die Oberwil Rebells wieder aufeinander treffen. Die Rebells sind zwar weiterhin Favorit, Belp hat aber am letzten
Wochenende in der Meisterschaft in Zug sehr lange Paroli geboten und musste sich erst in den Schlussminuten geschlagen geben. So oder so darf man sich in Zug am Sonntag auf ein "Final Four Light"
freuen, denn um 10:00 versucht die 2.Mannschaft der Rebells den Bulldozers Kernenried aus der NLA ein Bein zu stellen. Als Favorit reist der SV Gals zu den Seetal Admirals, nachdem bei den
Seeländern zuletzt ein klarer Aufwärtstrend in der Meisterschaft zu erkennen war, dürfte auch die Hürde im Aargau nicht hoch genug sein. NLA-Schlusslicht Bettlach reist am Samstag zu den Hammers
II und strebt dort den ersten Pflichtspiel-Sieg der Saison an.
Im Duell zwischen dem SHC Martigny und den Bulldozers Kernenried II könnte es darum gehen, welcher Unterklassige als letzter Mohikaner im Wettbewerb verbleiben wird. Denn läuft alles nach Plan und ohne Überraschungen ab, werden die restlichen 7 Plätze im Viertelfinal durch NLA-Teams besetzt sein. Diese These geht aber natürlich nur auf, wenn keiner der Favoriten einen Ausrutscher zu beklagen hat, denn das Cup-Terrain bleibt weiterhin unberechenbar und rutschig - fast wie damals, in der MUR-Halle in Thun.
(Titelbild: shcbelpa.ch)
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