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Lehrgeld bezahlt für unbezahlbare Erfahrung

Die U16-Nationalmannschaft muss sich in Prag den tschechischen Teams mit 1:6 und 7:11 geschlagen geben, kommt aber mit wichtigen Erfahrungen zurück in die Schweiz.

Es war historisch gesehen schon immer so, dass die U16-Nationalmannschaften auf internationalem Parkett einen schweren Stand hatte. Die Defizite gegen die grossen Nationen sind nicht nur so gross weil im Normalfall die Schweizer Spieler keine internationale Erfahrung aufweisen, sondern auch weil in der Schweiz bis und mit Stufe U15 in Turnierform und pro Spiel jeweils 2x13min gespielt wird. Wenn dann an Weltmeisterschaften während 45 Minuten auf einem hohen Level gespielt wird, gibt es für die jungen Schweizer oftmals ein böses Erwachen.

Offensive Akzente gesetzt 
Nach den zwei Spielen gegen Tschechien fällt zwar auf, dass man nach wie vor (zu) viele Gegentore hinnehmen muss, es stimmt aber äusserst positiv, dass die Schweiz auch selber 8 Treffer bejubeln konnte. Dies zum einen weil man in beiden Spielen bemüht war offensive Akzente zu setzen und diese Nadelstiche, auch wenn die Tschechen spielbestimmend waren, immer wieder setzen konnte. Zudem haben die Schweizer ein Powerplay installieren können, welches diesen Namen auch verdient, noch vor einigen Jahren dienten Überzahlsituationen einzig dazu, für immerhin 120 Sekunden etwas mehr Luft zu haben.

Selbstverständlich gibt es noch einige Punkte, welche es bis zur WM 2025 zu korrigieren gibt. So fehlt es der jungen Equipe logischerweise noch an einer gewissen Abgeklärtheit. Nachdem man im ersten Spiel den Anschlusstreffer zum 1:3 erzielen konnte, kassierte man beispielsweise Sekunden nach dem Anspiel das vorentscheidende 1:4. Oder nach einem ansprechenden Startdrittel im zweiten Spiel, welches mit 2:2 endete, kassierte man im Mittelabschnitt mit unnötig offenem Visier sechs Tore, welche ein besseres Resultat verhinderten. 

Anders als in früheren Jahren, haben die Eidgenossen diese Erfahrungen aber ein einem Vorbereitungsturnier und nicht in den ersten zwei WM-Spielen gemacht. Insofern war das Gastspiel in Prag für Tobias Strahm und seine Spieler um ein vielfaches mehr wert, als das Lehrgeld welches man heute bezahlt hat.


Die Mission wird morgen Sonntag mit einem Testspiel gegen den lokalen HBC Kladno abgeschlossen.

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